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Miteinander und Füreinander Gärtnern

In der Bewirtschaftung von Kleingärten finden viele Menschen persönliche Erfüllung. Bedauerlicherweise ist es jedoch nicht für jeden Einzelnen aufgrund individueller Bedürfnisse möglich, aktiv an solchen Kleingartenaktivitäten teilzunehmen. Es gibt verschiedene Barrieren, die den Zugang für viele erschweren. Zum Beispiel sind sämtliche Dokumente in der Amtssprache Deutsch verfasst, und nicht alle Bereiche wie Wege, Beete und andere Einrichtungen sind für alle Menschen gleichermaßen zugänglich.

20211106_Pressemitteilung

Der Verband hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern an der Schaffung eines inklusiven Gartens gearbeitet.

 

Dieses Projekt zielte darauf ab, Bürgerinnen und Bürgern, die aufgrund von Teilhabebeschränkungen gesellschaftliche Isolation erfahren, Unterstützung zu bieten. Dies schließt Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen (körperlich, geistig, psychisch, sinnesbezogen und mehrfach), Kinder, Jugendliche und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten mit ein.

v.l. Susann May, Manuela Böttcher, Kristin Schünemann

v.l. Susann May (Geschäftsführerin Verband), Manuela Böttcher (Mitarbeiterin Verband), Kristin Schünemann (Gesundheitsamt Rostock

Unsere Ziele waren:

 

  • Reduzierung der gesellschaftlichen Isolation durch Kleingarten-aktivitäten.

  • Abbau von Teilhabebeschränkungen für unsere Zielgruppen.

  • Überwindung von Sprachbarrieren und Förderung der zwischen-menschlichen Kommunikation.

  • Schaffung von generationen- und kulturübergreifenden Gemeinschaften.

  • Verbindung von Menschen unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Herkunft.

  • Förderung sozialer Bindungen und die Schaffung neuer Beziehungen durch die gemeinsame Bewirtschaftung von Kleingärten.

  • Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für den Abbau von Barrieren in jeglicher Form.

  • Einführung unserer Zielgruppen in die rechtlichen Grundlagen der Gartenbewirtschaftung.

  • Befähigung der Teilnehmenden zur eigenverantwortlichen Führung und Bewirtschaftung eines eigenen Gartens.

  • Erlebbar machen der Natur und von Kleingärten im städtischen Raum für unsere Zielgruppen.

  • Abbau von Vorbehalten und Berührungsängsten unter den Kleingärtnern.

  • Schaffung von Barrierefreiheit.

  • Öffnung eines Gartens als Ort der Begegnung.

Im Jahr 2023 hat der Verband in Kooperation mit "Kommune Inklusiv" und "Aktion Mensch" ein Inklusionsprojekt gestartet, das sich an Menschen mit Teilhabebeschränkungen jeglicher Art richtet. Unsere höchste Priorität liegt darin, die Barrierefreiheit in einem Kleingarten sicherzustellen und gleichzeitig die ordnungsgemäße Bewirtschaftung gemäß dem Bundeskleingartengesetz zu gewährleisten.

 

Der Verband begrüßt jede Form von Unterstützung und Kooperationsmöglichkeiten, um die Inklusion im Kleingartenwesen voranzutreiben. Gemeinsam können wir eine inklusive Gemeinschaft schaffen, in der alle Menschen die Freude und die Vorteile eines Kleingartens genießen können.

"Miteinander und Füreinander Gärtnern"
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Das Ergebnis in Worten

1. Mit welchen Maßnahmen, Aktivitäten und ggf. Methoden wurde die inklusive Ausrichtung des Vorhabens erreicht? Welche Ergebnisse konnten erzielt werden?

 

Aktivitäten:

  • Auftaktveranstaltung inklusive Netzwerken: Organisierung einer Auftaktveranstaltung zur Bekanntmachung des Projektes. Schaffung von Netzwerken und Kooperationen mit verschiedenen Partnern.

  • Diverse Netzwerktreffen: Abhaltung von regelmäßigen Treffen mit Kooperationspartnern zur Gestaltung der Zusammenarbeit.

  • Teilnahme an der OstseeMesse: Präsentation des Projektes auf der OstseeMesse in Rostock.

  • "Erste Spatenstich" mit Behinderten: Durchführung einer Veranstaltung, bei der Menschen mit Behinderungen aktiv an der Bewirtschaftung von Hochbeeten teilnehmen konnten.

  • "Die Beeren sind los": Veranstaltung unter dem Motto, bei der die Teilnehmer Beeren ernten und kosten konnten.

  • "Flair am Meer" und Picknick im Stadtgrün: Organisation von Veranstaltungen, die den Garten als Ort der Begegnung und Gesundheit fördern.

 

Maßnahmen:

  • Barrierefreie Webseite: Entwicklung einer barrierefreien Webseite für das Projekt.

  • Regelmäßige Blogbeiträge: Veröffentlichung von regelmäßigen Blogbeiträgen, um die Entwicklung des Projekts transparent zu dokumentieren.

  • Pressearbeit: Durchführung von gezielten Presseaktivitäten zur öffentlichen Aufmerksamkeit.

  • Anschaffung bedarfsgerechter Gartengeräte: Beschaffung und Vorstellung von Gartengeräten, die bei jeder Veranstaltung ausprobiert werden konnten.

  • Einsatz von Hochbeeten: Nutzung von Hochbeeten als inklusive Anbauform bei den Veranstaltungen.

  • Übersetzung von Gartenordnungen: Übersetzung der Rahmengartenordnung und Laubenordnung in leichte Sprache und verschiedene Sprachen.

  • Bekanntmachungsmaterial erstellen: Erstellung von Video-, Informations- und Schautafelmaterial zur Bekanntmachung des Projektes.

  • Werbematerial produzieren: Produktion von Werbematerialien wie Bleistiften und Kugelschreibern, um das Projekt zu fördern.

 

Ergebnisse:

  • Der ursprünglich geplante inklusive Garten wurde erfolgreich in die Nähe des Verbandshauses und der Stellfläche verlegt.

  • Eine Gemeinschaftsfläche auf dem Verbandsgelände wurde zur Bewirtschaftung hergerichtet.

  • Teilnahme und Bekanntmachung des Projektes im Behindertenbeirat der Hans- und Universitätsstadt Rostock

  • Teilnahme an der OstseeMesse in Rostock zur Präsentation des Projektes.

  • Aktive Beteiligung von Menschen mit Behinderungen bei Veranstaltungen wie dem "ersten Spatenstich" und dem Beerenpflücken.

  • Schaffung einer barrierefreien Webseite und regelmäßige Blogbeiträge zur Dokumentation.

  • Übersetzung der Gartenordnungen in leichte Sprache und verschiedene Sprachen.

  • Erstellung von vielfältigem Bekanntmachungsmaterial, einschließlich Video-, Informations- und Schautafeln, sowie Werbematerialien.

 

 

2. Welche Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit wurden ergriffen?

Neuorientierung des Gartenstandorts:

Ursprünglich geplant war der inklusive Garten an einem anderen Standort. Dieser wurde jedoch erfolgreich in die Nähe des Verbandshauses und der Stellfläche verlegt. Durch diese Anpassung wurde sichergestellt, dass der Garten direkt an einer Pkw-Stellfläche und im Eingangsbereich der Zufahrt liegt, was die Barrierefreiheit erleichtert und gewährleistet.

Gemeinschaftsfläche am Verbandsgelände:

Eine Gemeinschaftsfläche auf dem Verbandsgelände wurde speziell für die Bewirtschaftung hergerichtet. Diese Fläche ist so gestaltet, dass sie leicht zugänglich und für alle Gärtnerinnen und Gärtner, unabhängig von etwaigen Mobilitätseinschränkungen, gut erreichbar ist.

Anschaffung von Hochbeeten und barrierefreien Gartengeräten:

Um die Teilnahme von körperlich beeinträchtigten Gärtnerinnen und Gärtnern zu erleichtern, wurden Hochbeete angeschafft. Diese ermöglichen eine bequeme und rückenschonende Bearbeitung des Gartens. Zudem wurden spezielle Gartengeräte beschafft, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zugeschnitten sind.

Auswahl barrierefreier Pflanzen und Kräuter:

Bei der Auswahl der Pflanzen und Kräuter wurde besonderes Augenmerk auf ihre Barrierefreiheit gelegt. Durch diese Maßnahme wird nicht nur die physische Zugänglichkeit des Gartens verbessert, sondern es wird auch dafür gesorgt, dass die gesamte Vielfalt des Gartens für alle Teilnehmenden erlebbar wird, ohne dass Barrieren den Zugang zu bestimmten Pflanzen oder Kräutern einschränken. Somit trägt die Auswahl barrierefreier Pflanzen und Kräuter weiter dazu bei, den Garten als inklusiven Raum der Begegnung und Gesundheit zu gestalten.

Übersetzung der Gartenordnungen:

Die Rahmengartenordnung und die Laubenordnung, welche Bestandteil eines Kleingarten-Pachtvertrages sind, wurden in leichte Sprache übersetzt. Diese Übersetzung ermöglicht es allen Interessierten, unabhängig von ihren Sprach- oder Verständnisfähigkeiten, die Regelungen und Anweisungen nachvollziehen zu können. Zudem wurden die Übersetzungen in verschiedene Sprachen angefertigt, um die Inklusivität weiter zu fördern.

Barrierefreie Webseite:

Die Webseite des Verbandes wurde gezielt auf Barrierefreiheit überarbeitet. Dies beinhaltet die Optimierung der Webseite, um sie für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zugänglicher zu machen. Die barrierefreie Gestaltung ermöglicht es allen interessierten Personen, Informationen leichter zu finden und zu verstehen.

 

3. Welche Wirkung entfaltet das Projekt? Welche Fortschritte konnten in Bezug auf Inklusion erreicht werden?

Unser Projekt hat eine Vielzahl von Auswirkungen und Fortschritten im Hinblick auf Inklusion erzielt. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden aktiv in die Kleingartenvereine des Verbandes übertragen. Der Verband, dem 148 Kleingartenvereine mit insgesamt rund 15.000 Kleingarten-Parzellen angehören, strebt an, die positiven Ergebnisse dieses Projekts zu nutzen, um die inklusive Ausrichtung auf breiter Ebene zu fördern.

Um diese Ziele zu erreichen, haben wir konkrete Schritte in unserer weiteren Planung festgelegt:

Informationsmaterial und übersetzte Ordnungen

Die im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse werden in Form von Informationsmaterialien sowie übersetzten Rahmengartenordnungen und Laubenordnungen an die Kleingartenvereine weitergegeben. Dies ermöglicht den Vereinen, inklusive Prinzipien in der Bewirtschaftung ihrer Gärten umzusetzen.

Webseitenintegration

Sämtliche Informationen und Materialien werden nicht nur innerhalb der Kleingartenvereine verbreitet, sondern auch auf der Webseite des Verbandes veröffentlicht. Dadurch soll sichergestellt werden, dass alle Kleingartenvereine Zugang zu den erforderlichen Ressourcen haben, um geeignete Bedingungen zu schaffen und Barrieren abzubauen.

Fortlaufender Kontakt zu relevanten Institutionen

Die Aufrechterhaltung des Kontakts zum Behindertenbeirat und dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock bleibt ein wichtiger Bestandteil unserer zukünftigen Planung. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Zusammenarbeit, um das Thema inklusives Gärtnern als festen Bestandteil der Kleingärtnerei in Rostock zu etablieren. Der Austausch mit diesen Institutionen trägt dazu bei, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angemessen zu berücksichtigen und die Gesundheitsaspekte des inklusiven Gärtnerns zu fördern.

Diese geplanten Schritte sollen nicht nur die inklusive Ausrichtung unseres aktuellen Projekts nachhaltig sichern, sondern auch als Modell für andere Kleingartenvereine dienen, die Interesse an einer inklusiven Gestaltung ihrer Gärten haben. Durch den breiten Transfer der gewonnenen Erkenntnisse wird unser Projekt somit einen langfristigen Beitrag zur Schaffung inklusiver Kleingartenstrukturen leisten.

Organisches Gemüse
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