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Inklusion in Rostock´s Kleingärten

In der Bewirtschaftung von Kleingärten finden viele Menschen persönliche Erfüllung. Bedauerlicher-weise ist es jedoch nicht für jeden Einzelnen aufgrund individueller Bedürfnisse möglich, aktiv an solchen Kleingartenaktivitäten teilzunehmen. Es gibt verschiedene Barrieren, die den Zugang für viele erschweren. Zum Beispiel sind sämtliche Dokumente in der Amtssprache Deutsch verfasst, und nicht alle Bereiche wie Wege, Beete und andere Einrichtungen sind für alle Menschen gleichermaßen zugänglich.

„Miteinander und Füreinander Gärtnern“
Das Förderprojekt

Im Jahr 2023 hat der Verband in Kooperation mit "Kommune Inklusiv" und "Aktion Mensch" sowie dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ein Inklusionsprojekt gestartet, das sich an Menschen mit Teilhabebeschränkungen jeglicher Art richtet. Unsere höchste Priorität liegt darin, die Barrierefreiheit in einem Kleingarten sicherzustellen und gleichzeitig die ordnungsgemäße Bewirtschaftung gemäß dem Bundeskleingartengesetz zu gewährleisten.

 

Der Verband begrüßt jede Form von Unterstützung und Kooperationsmöglichkeiten, um die Inklusion im Kleingartenwesen voranzutreiben. Gemeinsam können wir eine inklusive Gemeinschaft schaffen, in der alle Menschen die Freude und die Vorteile eines Kleingartens genießen können.

 

Das durch Aktion Mensch im Jahr 2023 geförderte Projekt zur Förderung der Inklusion durch Gartenarbeit hat eine Vielzahl von Maßnahmen und Aktivitäten umgesetzt, um eine inklusive Ausrichtung zu erreichen. In Rostock wurde eine breite Öffentlichkeit erreicht und Partnerschaften wurden geschaffen. Darüber hinaus wurden inklusive Veranstaltungen organisiert, um Menschen mit Behinderungen aktiv einzubeziehen. Die Entwicklung einer barrierefreien Webseite, die Veröffentlichung von regelmäßigen Blogbeiträgen und gezielte Pressearbeit trugen dazu bei, das Projekt transparent zu dokumentieren und die öffentliche Aufmerksamkeit zu steigern. Die Beschaffung bedarfsgerechter Gartengeräte, die Nutzung von Hochbeeten und die Auswahl barrierefreier Pflanzen und Kräuter ermöglichten eine erleichterte Teilnahme von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.

 

Die Ergebnisse des Projekts zeigten erfolgreiche Fortschritte in Richtung einer inklusiven Gestaltung des Gartens. Durch die Neuorientierung des Gartenstandorts in die Nähe des Verbandshauses und der Stellfläche wurde die Barrierefreiheit verbessert. Eine speziell hergerichtete Gemeinschaftsfläche auf dem Verbandsgelände ermöglicht allen Gärtnerinnen und Gärtnern einen leichten Zugang. 

Vielfalt wächst, wenn wir gemeinsam säen
„Inklusion in Rostocks Kleingärten"

Es ist geplant, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen aktiv in die Kleingartenvereine des Verbandes zu übertragen. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Informationsmaterialien, die Integration auf der Verbandswebseite und den fortlaufenden Kontakt zu relevanten Institutionen.

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die inklusive Ausrichtung des Projekts langfristig gesichert wird und als Modell für andere Kleingartenvereine dient, die sich für eine inklusive Gestaltung ihrer Kleingartenanlagen interessieren.

Durch diesen breiten Transfer der gewonnenen Erkenntnisse wird das Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Schaffung inklusiver Kleingartenstrukturen leisten.

Bürgerinnen und Bürger, die aufgrund von Teilhabebeschränkungen gesellschaftliche Isolation erfahren, wollen wir Unterstützung bieten. Dies schließt Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen (körperlich, geistig, psychisch, sinnesbezogen und mehrfach), Kinder, Jugendliche und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten mit ein. In unserer Gesellschaft ist die Förderung von Inklusion zu einem wichtigen Anliegen geworden, das auch in unseren Kleingartenanlagen Berücksichtigung finden sollte.

 

Das Ziel ist es, dass unsere Kleingartenanlagen so gestaltet werden können, dass sie für alle Mitglieder unserer Gemeinschaft zugänglich und einladend sind. Dabei geht es nicht nur um physische Zugänglichkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern auch um die Schaffung einer inklusiven Atmosphäre, in der sich jeder willkommen und akzeptiert fühlt. Wie können wir Barrieren abbauen, die möglicherweise bestimmte Gruppen von Menschen daran hindern, unsere Kleingartenanlagen zu nutzen und sich aktiv zu beteiligen. Dies könnte die Bereitstellung von barrierefreien Wegen, behindertengerechten Einrichtungen oder auch die Organisation von Veranstaltungen und Aktivitäten umfassen, die die Vielfalt unserer Mitglieder widerspiegeln und einbeziehen.

Logo HRO

Was sagt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen?

Logo Kommune Inklusiv

Wer ist Kommune Inklusiv?

Kleingärten sind für das Gemeinwohl einer Stadt von hoher Bedeutung. Sie bieten allen Menschen Ruhe und befriedigende Beschäftigung im Freien sowie eine gesundheits- und gemeinschafts-fördernde Betätigung. Kleingärten erhöhen generell die Wohn- und Lebensqualität der Quartiere und unterstützen den Menschen beim Stressabbau im Grünen.

 

Als Teil der gesamtstädtischen Grün- und Freiflächen können Kleingartenanlagen für die gesamte Bevölkerung Rostocks durch attraktive Angebote, gerade auch Menschen mit Beeinträchtigungen, Naturerfahrung und Erholung ermöglichen und einen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten. Vor allem sind sie Orte kollektiven Engagements, der Integration und Teilhabe und besitzen so einen hohen Stellenwert für die Stadtgesellschaft. 

 

Kleingärten sollten Orte sein, in denen Vielfalt gelebt wird. Durch Kooperationen mit sozialen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen, wie der Kommune Inklusiv, aber auch mit Reha-Zentren und Krankenhäuser können Begegnung und Inklusion gefördert werden. Bei Kooperationen mit Altenheimen und Pflegeeinrichtungen kann für hilfsbedürftige und ältere Menschen eine Beteiligung am öffentlichen Leben erhalten werden oder die aktive Gartenarbeit z.B. als Teil einer therapeutischen Maßnahme fungieren.

 

All diese Aktivitäten bewirken die Öffnung der Vereine nach außen, lassen eine engere Bindung an den Stadtteil entstehen und stärken gleichzeitig den Wert der Kleingartenanlagen für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Sie können sowohl das Vereinsleben als auch das Leben innerhalb eines Stadtteils bereichern. Gerade die Öffnung der Kleingartenanlagen und gelebte Kooperationen mit sozialen Einrichtungen, sorgen dafür, dass das Kleingartenwesen positiv in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Kleingärten werden so zu einem Bestandteil des sozialen Miteinanders im Quartier. Die Öffnung der Kleingartenanlagen dient der Stärkung und der Wertschätzung des Kleingartenwesens in der Stadtgesellschaft und sichert so den Kleingartenbestand. Damit können Vereine wertvolle Lobbyarbeit für das Kleingartenwesen leisten und auch neue Zielgruppen als zukünftige PächterInnen gewinnen. 

 

Stadt und Verband wollen die Vereine ermutigen, auf solche Initiativen zuzugehen und ihnen Raum in ihren Anlagen zu geben. Das Kleingartenentwicklungskonzept hat diesbezüglich für alle Mitglieds-vereine des Verbandes kleingartenanlagenbezogene Maßnahmenvorschläge herausgearbeitet. So können u.a. Gemeinschaftsflächen mit Aufenthaltsbereichen neu geschaffen und die Vereine bei ihren sozialen Aktivitäten gestärkt werden. Dabei unterstützt die Kommune die Kleingartenvereine nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell bei der qualitativen Aufwertung ihrer Anlagen.

Kommune Inklusiv ist ein Projekt der Stadt Rostock und der Caritas und wird durch die Aktion Mensch gefördert.

 

Ziel ist es, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben in Rostock teilhaben können. Ganz unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft, Behinderung und Lebenssituation. 

Unser Grundsatz:

Echte Teilhabe kann nur dann gelingen, wenn viele verschiedene Menschen auf Augenhöhe miteinander diskutieren, planen und handeln. Nur so kann Inklusion in Rostock Wirklichkeit werden.

Netzwerktreffen mit behinderten und beeinträchtigten Menschen

Das Gesundheitsamt Rostock vertritt dazu folgende Meinung:

Logo HRO

Die gewonnen Erfahrungen des Projektes "Miteinander und Füreinander Gärtnern" verdeutlichten insbesondere das Bedürfnis der Menschen nach einem Garten bzw. nach aktiver Gartenarbeit sowie die einhergehende Freude in den Gesichtern, der Menschen.

 

Das Aktivsein im Garten ist im Sinne der Gesundheitsförderung eine Gesundheitsressource für Jung und Alt, mit oder ohne Beeinträchtigung. Darüber hinaus werden eine Vielzahl von Sinne angesprochen.

Ziel ist es daher, gesundheitsförderliche und inklusive Prozesse nachhaltig für die Rostocker Bürger zu gestalten. Zudem ermöglicht dieses Netzwerk für ein inklusives Gärtnern mögliche Herausforderungen gemeinsam zu begegnen.

 

Gleichzeitig ist es eine enorme Chance, Ängste in der Gesellschaft sowie physische und sprachliche Barrieren in den Kleingärten abzubauen.

Die Kooperationspartner machen sich daher gemeinsam stark für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen.

Organisches Gemüse
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